Regionale Heilkräuter
Natürlich gesund mit Heilkräutern aus der Region.
Die Verwendung von Heilpflanzen hat eine lange Tradition – ob als Tee, Tinktur oder frische Zutat in der Küche. Viele dieser Kräuter lassen sich ganz einfach zu Hause anpflanzen, sei es auf dem Balkon oder im Gartenbeet. Sie sind nicht nur pflegeleicht, sondern auch wertvoll für Gesundheit, Geschmack und Biodiversität.
Hier stellen wir dir einige heimische Heilkräuter vor:
Beinwell
Beinwell – auch bekannt als Wallwurz – ist eine Heilpflanze, die vor allem zur äusseren Anwendung bei Prellungen, Verstauchungen und Gelenkbeschwerden genutzt wird. Die Wurzel enthält wertvolle Inhaltsstoffe, die die Zellregeneration fördern und entzündungshemmend wirken. Beinwell bevorzugt feuchte, halbschattige Standorte und lässt sich gut im Garten oder in grossen Töpfen kultivieren. Wichtig: nicht einnehmen, da bestimmte Inhaltsstoffe leberschädlich wirken können.
Beinwell-Salbe bei Prellungen
Zutaten: Frische oder getrocknete Beinwellwurzel, 100 g Kokosöl oder Olivenöl, etwas Bienenwachs
Zubereitung: Wurzel klein schneiden, im Öl 30–45 Minuten bei niedriger Hitze ziehen lassen (nicht kochen). Absieben, mit geschmolzenem Bienenwachs verrühren und abkühlen lassen. Die fertige Salbe bei Bedarf auf schmerzende oder verspannte Stellen auftragen – ideal bei Muskelkater oder stumpfen Verletzungen.
Frauenmantel
Frauenmantel ist eine Heilpflanze in der Frauenheilkunde. Die zarten, gefalteten Blätter enthalten Gerbstoffe, die entzündungshemmend wirken und bei Menstruationsbeschwerden oder leichten Verdauungsproblemen helfen können. Er bevorzugt halbschattige bis sonnige Plätze mit feuchtem Boden und gedeiht gut im Topf.
Frauenmanteltee bei Menstruationsschmerzen
Zutaten: 1 TL getrocknetes Frauenmantelkraut, 250 ml heisses Wasser
Zubereitung: Mit heissem Wasser übergiessen, 8–10 Minuten ziehen lassen. 1–3 Tassen täglich können krampflösend und ausgleichend wirken.
Kamille
Die Kamille ist bekannt für ihre entzündungshemmende und beruhigende Wirkung. Sie liebt sonnige Standorte und gedeiht auch gut im Topf. Die kleinen, duftenden Blüten eignen sich perfekt für beruhigende Tees oder zum Inhalieren bei Erkältungen.
Kamillentee gegen innere Unruhe
Zutaten: 1 TL getrocknete Kamillenblüten, 250 ml heisses Wasser
Zubereitung: Blüten mit Wasser übergiessen, 5–7 Minuten ziehen lassen. Ideal vor dem Schlafengehen oder bei Magenbeschwerden.
Spitzwegerich
Spitzwegerich wächst oft wild, kann aber auch gezielt im Kräutertopf kultiviert werden. Seine Blätter lindern Juckreiz bei Stichen und kleinen Wunden – einfach zerreiben und auf die betroffene Stelle legen. Auch als Hustentee findet er Anwendung.
Spitzwegerich-Sirup bei Husten
Zutaten: Frische Spitzwegerichblätter, brauner Zucker oder Honig
Zubereitung: Blätter klein schneiden, schichtweise mit Zucker in ein Glas füllen. Dunkel und kühl 1–2 Wochen ziehen lassen, dann abseihen. Bei Bedarf löffelweise einnehmen.
Pfefferminze
Ein Klassiker mit Power: Pfefferminze wirkt anregend, verdauungsfördernd und antibakteriell. Sie braucht einen halbschattigen bis sonnigen Platz und regelmässiges Giessen. Achtung: Pfefferminze breitet sich stark aus – am besten in Töpfen halten!
Pfefferminz-Fussbad bei müden Beinen
Zutaten: Eine Handvoll frische Minzblätter, 1 Liter heisses Wasser
Zubereitung: Blätter im Wasser 10 Minuten ziehen lassen. In eine Schüssel geben, Füsse 10–15 Minuten baden.
Salbei
Salbei liebt die Sonne und trockene Erde – perfekt für Balkonkisten. Die silbrigen Blätter wirken desinfizierend und entzündungshemmend, besonders als Gurgellösung oder Tee bei Halsentzündungen. Auch in der Küche ein aromatischer Alleskönner.
Salbeigurgelwasser bei Halsschmerzen
Zutaten: 1 TL getrocknete Salbeiblätter, 200 ml heisses Wasser
Zubereitung: Ziehen lassen, abkühlen und mehrmals täglich gurgeln.
Ringelblume
Die Ringelblume bringt nicht nur Farbe in den Garten, sondern wirkt wundheilend und hautberuhigend. Ihre Blüten eignen sich für selbstgemachte Salben oder als essbare Dekoration. Sie zieht zudem Bienen und andere Nützlinge an.
Ringelblumensalbe für trockene Haut
Zutaten: Getrocknete Ringelblumenblüten, 100 g Kokosöl oder Olivenöl, etwas Bienenwachs
Zubereitung: Blüten im Öl erwärmen (nicht kochen), 30 Minuten ziehen lassen, abseihen. Mit geschmolzenem Wachs verrühren, abkühlen lassen. Ideal bei kleinen Wunden oder rauen Händen.
Tipps für deinen Heilkräuter-Garten
Standortwahl: Die meisten Heilkräuter mögen es sonnig bis halbschattig.
Erde: Verwende nährstoffarme Kräutererde – zu viel Dünger mindert oft den Wirkstoffgehalt.
Ernte: Blätter und Blüten am besten morgens ernten, wenn der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten ist.
Trocknen: Für Tee oder Salben können viele Kräuter luftgetrocknet und haltbar gemacht werden.
Heilkräuter im eigenen zu Hause anzubauen, bringt dich näher zur Natur und schafft eine grüne Oase voller Nutzen. Gleichzeitig förderst du die lokale Artenvielfalt und reduzierst deinen ökologischen Fussabdruck – Blatt für Blatt.
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