Lebensmittel retten

8 einfache Tipps gegen Food Waste im Alltag

Lebensmittel retten

In der Schweiz landen pro Person und Jahr rund 330 Kilogramm Lebensmittel im Abfall – ein grosser Teil davon direkt aus privaten Haushalten. Das entspricht etwa einem Viertel aller Treibhausgase, die durch unsere Ernährung entstehen. Lebensmittelverschwendung ist damit nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein wirtschaftliches Problem.

Mit diesen einfachen Tricks kannst du Lebensmittelverschwendung reduzieren und gleichzeitig dein Haushaltsbudget entlasten.

Richtig einkaufen

Oft landen Lebensmittel im Müll, weil wir zu viel auf einmal einkaufen. Plane deine Mahlzeiten und schreibe einen Einkaufszettel. Gehe lieber öfter einkaufen, statt den Kühlschrank zu überfüllen. Tipp: Zero-Waste-Läden ermöglichen es dir, nur so viel einzukaufen, wie du wirklich brauchst, und das plastikfrei. Hier findest du unsere Übersicht: Zero Waste Läden in Zürich.

Bei den Richtigen einkaufen

Es gibt viele Initiativen und Geschäfte, die überschüssige Lebensmittel anbieten:

  • Ässbar – Verkauft Backwaren und Snacks frisch von Gestern zu reduzierten Preisen.

  • Foodoo – Bietet aus krummem oder überschüssigem Gemüse hergestellte Produkte wie Konfitüre, Suppen, Saucen und Pickles an.

  • Go Nina – App mit Zugang zu frischen, überschüssigen Lebensmitteln – direkt von Bäckereien und Restaurants in deiner Nähe.

  • Madame Frigo – Öffentlich zugängliche Kühlschränke, in denen du überschüssige Lebensmittel teilen oder kostenlos mitnehmen kannst.

  • secend.ch – Online-Shop für überschüssige und gerettete Lebensmittel, oft deutlich günstiger als im regulären Handel.

  • Too Good To Go – App, mit der du übrig gebliebene Lebensmittel und Gerichte aus Restaurants, Bäckereien und Läden als Überraschungspakete zu günstigeren Preisen abholen kannst.

Lebensmittel optimal lagern und länger haltbar machen

Richtig gelagert halten Lebensmittel deutlich länger. Beachte die Hinweise auf der Verpackung und lagere leicht Verderbliches gut gekühlt.

  • Kühlschrank sauber und geordnet halten – das beugt Verderb vor.

  • Vorräte regelmässig kontrollieren – so geht nichts vergessen.

Es gibt viele einfache Möglichkeiten, um die Haltbarkeit zu verlängern:

  • Kräuter in einem Glas Wasser oder eingefroren in Eiswürfelformen aufbewahren.

  • Salat in ein feuchtes Tuch wickeln und im Kühlschrank lagern.

  • Brot in Scheiben schneiden und einfrieren – so kannst du immer nur so viel auftauen, wieviel du gerade brauchst.

  • Zitrusfrüchte und Äpfel getrennt lagern, da Äpfel Reifegas abgeben, das anderes Obst schneller verderben lässt.

  • Tomaten bei Zimmertemperatur lagern – im Kühlschrank verlieren sie schneller Aroma und werden mehlig.

  • Kartoffeln und Zwiebeln dunkel, kühl und luftig lagern – nicht zusammen, da auch hier Ethylen den Reifeprozess beschleunigt.

  • Käse in Backpapier oder Käsepapier wickeln, nicht in Plastik, damit er atmen kann und nicht schimmelt.

  • Avocados mit Kern und etwas Zitronensaft im Kühlschrank aufbewahren, wenn sie angeschnitten sind.

  • Offene Konserven in ein sauberes Glas umfüllen, da der Metallrand sonst oxidieren kann.

Haltbarkeitsdaten richtig deuten

Viele Lebensmittel sind länger geniessbar, als das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) angibt. Verlass dich auf deine Sinne: Sieht es gut aus? Riecht es angenehm? Dann probiere ein kleines Stück. Beim Verbrauchsdatum („zu verbrauchen bis“) gilt: Bis dahin essen oder einfrieren – danach nicht mehr konsumieren. Hier kannst du je nach Lebensmittel prüfen, wie lange es geniessbar ist.

Koche kreativ und verwerte alles

Von „nose to tail“ bei Fleisch bis „leaf to root“ bei Gemüse – oft lassen sich mehr Teile verwenden, als man denkt.

  • Strünke von Brokkoli oder Blumenkohl in Suppen verarbeiten

  • Schalen von Bio-Zitrusfrüchten abreiben und einfrieren

  • Aus Gemüseresten Brühe kochen

Plane Portionen bewusst und suche Inspiration für Reste-Rezepte online.

Einmachen

Wer Obst und Gemüse richtig konserviert, kann sich lange an saisonalen Köstlichkeiten erfreuen. Das Einmachen hat nicht nur etwas Nostalgisches, sondern ist auch eine grossartige Möglichkeit, Lebensmittel haltbar zu machen und den Geschmack zu retten.

Unsere Rezeptideen findest du hier: Einfach einmachen.

Einfrieren statt wegwerfen

Viele Lebensmittel lassen sich problemlos einfrieren:

  • Gekochtes schnell abkühlen (Wasserbad oder Balkon im Winter)

  • In passenden Portionen einfrieren, besonders Fleisch und Gemüse wie Kürbis, Pilze oder Spargel

  • Möglichst wenig Luft im Beutel lassen

  • Beutel/Behälter beschriften (Inhalt + Datum)

Tiefgekühlt sind Lebensmittel in der Regel mindestens zwei Monate haltbar. Eine detaillierte Übersicht gibt’s im Merkblatt der Stiftung für Konsumentenschutz.

Lebensmittelrettung beginnt im eigenen Haushalt – und macht Spass, wenn man ein bisschen kreativ wird. Mit bewusstem Einkauf, richtiger Lagerung und schlauer Verwertung kannst du nicht nur Essen, sondern auch Ressourcen und Geld sparen.

Hast du Ergänzungen zu unserem Artikel? Dann hinterlasse uns gerne einen Kommentar!


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